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Montag, 3. Dezember 2012

Die Lösung des Problems Arbeitslosigkeit


Die Lösung
des Problems
Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit kann nur gelöst werden, wenn es Instrumente gibt, die es erlauben, das Ziel hoher Beschäftigungsstand anzusteuern. Solche Instrumente müssen auf volkswirtschaftlicher aber auch auf regionaler Ebene vorhanden sein. Steuerung von Angebot und Nachfrage, Branchenarbeitskreise, Teilen, Expertenkreise, Regionaler Arbeitsmarktmanager sowie Vorteile durch Information sind dabei wesentliche Bausteine zur Lösung des Problems Arbeitslosigkeit.

 II. Die Lösung des Problems
    Arbeitslosigkeit

1. Der volkswirtschaftliche Rahmen

Angebot und Nachfrage

Leider ist es eine Tatsache, dass es in den sogenannten Planwirtschaften (z.B. ehemalige UDSSR und DDR) Staatsversagen gegeben hat. Dort gab es keine ausreichende Versorgung mit Produkten und Dienstleistungen. Ebenso gibt es in einer Marktwirtschaft auch Marktversagen. Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist dafür ein eindrucksvolles Beispiel, obwohl das Ziel eines hohen Beschäftigungsstandes im ehemaligen „Stabilitätsgesetz“ eindeutig festgelegt war.

Solche Fehlentwicklungen werden hervorgerufen, durch private und politische Egoismen. Freie Marktwirtschaft führt eben nicht zu guten Ergebnissen für alle. Die Agenda 2010 hat vor allem die Arbeitnehmer zu Zugeständnissen gezwungen. Wie jedoch die Rente von den Millionen Minijobbern und Zeitarbeitern finanziert werden soll, hat mir bisher noch niemand erklärt. Welche Planungssicherheit hat eine junge Familie und wie fühlt sich ein junger Ehemann, der immer nur befristete Verträge angeboten bekommt?

Um solche unerwünschten Fehlentwicklungen zu vermeiden, muss der Staat deshalb steuernd eingreifen. Der Staat hat also nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht einen vernünftigen volkswirtschaftlichen Rahmen vorzugeben. Der Staat hat insbesondere die Möglichkeit Angebot und Nachfrage zu steuern, um das Ziel der Vollbeschäftigung zu erreichen. Angebot und Nachfrage bestimmen nämlich das Niveau von Einkommen und Beschäftigung und somit auch das Arbeitsvolumen (sämtliche geleistete Arbeitsstunden einer Volkswirtschaft) und die Arbeitsplatzentwicklung in unserem Land. Jede einzelne Nachfragekomponente und Angebotskomponente ist sozusagen eine wirtschaftspolitische Stellschraube.

Die Nachfragekomponenten

Es gibt vier Nachfragekomponenten, die in einer Volkswirtschaft wirksam werden:
Ø  Nachfrage der privaten Haushalte

Ø  Nachfrage der Unternehmen

Ø  Nachfrage des Staates

Ø  Nachfrage aus dem Ausland
(Export minus Import)

Nachfrage der privaten Haushalte

Ihnen allen ist bekannt, welche Produkte und Dienstleistungen ein privater Haushalt monatlich einkauft: Käse, Wurst, Obst, Benzin, Möbel, Strom, Telefondienst, Fernsehen, Friseurdienste, Arztdienste, Konzert, Wohnen, Software, Internet, Laptops usw. Durch den Einkauf dieser Produkte und Dienstleistungen finanziert ein privater Haushalt Arbeitsplätze.
Der Staat hat die Möglichkeit, das Einkommen eines privaten Haushalts zu verändern, indem er z.B. Kindergeld verteilt, Erziehungsgeld gewährt, die Lohnsteuerhöhe und Umsatzsteuerhöhe bestimmt, Zuschüsse zum Bau einer Eigentumswohnung gibt usw. Arbeitsplätze in Deutschland werden besonders dann gefördert, wenn der Bürger sein Einkommen für Produkte ausgibt, die auch im Inland hergestellt werden. Also „Made in Germany“.

Nachfrage der Unternehmen

Unternehmen sind in ihrem Einkaufsverhalten etwas anders als private Haushalte. Sie kaufen eher Investitionsgüter ein: Maschinen, Roboter, Gebäude, Arbeitsleistungen von Mitarbeitern, Rohstoffe, Rechte und Lizenzen usw. So werden z.B. auch durch den Einkauf von Investitionsgütern Arbeitsplätze geschaffen. Die Inhaber eines Stahlwerkes kaufen vielleicht einen Hochofen, ein Landwirt einen Traktor und ein Spediteur einen LKW.

Der Staat kann auch Investitionen steuern, etwa durch Investitionszulagen und Abschreibungsmöglichkeiten. Diese Instrumente sind auf dem heimischen Arbeitsmarkt besonders wirksam, wenn die Investitionsgüter ebenfalls in Deutschland produziert werden.

Auch Organisationen und Vereine treten als Nachfrager auf.

Nachfrage des Staates

Der Staat tritt ebenfalls als Nachfrager auf. Der Staat baut Straßen, errichtet Schulen, organisiert in vielen Städten die Müllabfuhr, stattet die Polizei mit Fahrzeugen aus, kauft militärische Produkte usw.

Der Staat finanziert seine Ausgaben über Steuern, Kredite und Gebühren. Mit seinen Ausgaben kann der Staat ebenfalls Arbeitsplätze schaffen. Es gibt auch einen theoretischen Ansatz von J.M. Keynes, der besagt, dass der Staat in Zeiten schwacher Konjunktur ganz gezielt Nachfrage und damit Beschäftigung schaffen soll. Dies wurde auch von der Regierung in der Bundesrepublik Deutschland praktiziert, als die Finanzkrise 2008 einen schweren konjunkturellen Einbruch verursachte. Der Staat gab in dieser Situation jedem Autobesitzer einen Zuschuss, wenn er im Gegenzug sein altes Automodell verschrotten ließ. Diese Vorgehensweise war sehr wirksam und führte dazu, dass die Autoindustrie diese schwere Zeit überlebte und in Verbindung mit Kurzarbeit viele Arbeitsplätze gesichert wurden.

Inzwischen haben wir jedoch auch eine Rekordstaatsverschuldung von 2 Billionen Euro. Jeder Bürger ist mit über 20000 Euro verschuldet12.

Nachfrage aus dem Ausland (Export minus Import)

Alle Güter und Dienstleistungen, die exportiert werden, schaffen Arbeitsplätze im Inland. Alle Güter und Dienstleistungen, die importiert werden, schaffen Arbeitsplätze im Ausland.
Wenn man die exportierten und importierten Güter und Dienstleistungen miteinander verrechnet, entsteht ein „Arbeitsplatzsaldo“. Exportieren wir als Bundesrepublik Deutschland  mehr Güter und Dienstleistungen, als wir importieren, dann entstehen bei uns mehr Arbeitsplätze als im Ausland, d.h. das Ausland finanziert mit seinen Einkäufen mehr Arbeitsplätze bei uns, als wir dort. Als „Exportweltmeister“ trifft dies momentan auf unser Land zu. Würden wir als Bundesrepublik mehr importieren als wir exportieren, dann würden im Ausland mehr Arbeitsplätze entstehen als bei uns.

Der Staat hat auch die Möglichkeit, mit seinen Instrumenten, den Import und den Export zu beeinflussen und damit auch die Arbeitsplätze in unserem Land. Als es die BSE Krise in Großbritannien gab, wurde z.B. die Einfuhr von britischem Rindfleisch verboten. Gut für die deutschen Schlachthäuser und Metzger. Werden Normierungen für Bananen und Gurken eingeführt, wie dies tatsächlich schon geschehen ist, dann kommt eben nicht mehr jede Banane ins Land. Gibt es eine Aufwertung unserer Währung, dann werden unsere Produkte teurer und werden nicht mehr so oft gekauft.

Angebot

Der Staat kann auch die Angebotsseite verbessern, d.h. er kann die Bedingungen für Unternehmen verbessern. Der Staat kann damit mehr Lust auf Unternehmertum machen. In der Regel ist damit eine Verbesserung der Kostenstruktur von Unternehmen gemeint: Niedrige Zinssätze, niedrige Lohn- und Lohnnebenkosten, niedrige Steuersätze, niedrige Energiekosten usw. In diese Richtung ging die Agenda 2010. Dadurch wurden zwar mehr Beschäftigungsverhältnisse geschaffen, aber vor allem im Teilzeitbereich und über Leiharbeit mit oft üblen Folgen für die Beschäftigten.

Leider sind fast alle Unternehmer, Unternehmensberater und Politiker auf das Kostenelement fixiert und nicht auf die kreative und schöpferische Seite. Existenzgründermessen oder Erfindertage sollte es in jedem Kindergarten, in jeder Schule, in jedem Betrieb, an jeder Universität und in jeder Stadt geben. Eine gute Idee haben ist besser, als lebenslang knochenhart zu arbeiten. Ein gutes Produkt ist besser als ein nur billiges Produkt.

EU zahlt für französisches Stahlwerk

http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/12/48564/