Friedhelm Kölsch beschreibt ein Konzept, wie in Städten und Regionen mehr Beschäftigung entstehen kann. Nicht Brüssel oder Berlin sind dafür zuständig, sondern die Menschen vor Ort.
Freitag, 7. Dezember 2012
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Das gute Beispiel von Oberland
Oberland
Ich
weiß nicht, ob Sie das Oberland kennen? Ich kenne es auch nicht, ich habe es
frei erfunden, um Ihnen an einem Beispiel zu verdeutlichen, wie Arbeitsvolumen,
Arbeitszeit und Arbeitskräfteangebot die Vollbeschäftigung beeinflussen. Es
sind ebenfalls Faktoren, die dringend von der Wirtschaftspolitik beachtet
werden müssen.
Nehmen
wir an, Sie sind Einwohner im Oberland. Im Oberland, ein kleines aber
wunderschönes Land, leben friedliche und glückliche Menschen.
Im
Oberland, gibt es ein Arbeitsvolumen (Arbeitsmenge einer Volkswirtschaft) von 1
Millionen Arbeitsstunden pro Tag. Sind diese Millionen Arbeitsstunden
geleistet, dann sind alle bezahlten Arbeiten abgeschlossen. Im Oberland gibt es
200000 Arbeitskräfte, die alle sehr begabt sind und deshalb an jedem
Arbeitsplatz arbeiten können. Die tägliche Arbeitszeit beträgt somit je
Arbeitskraft fünf Stunden. Richtig, oder? Nach der Arbeit haben die Menschen
viel Freizeit. Sie gehen feiern und schlafen viel und leben ihre Kreativität
aus.
Nehmen
wir weiter an, dass Arbeitsvolumen im Oberland würde sich verändern. Eine große
Firma geht ins Ausland, weil sie dort günstiger produzieren kann und somit
höhere Gewinne erwirtschaften kann. Diese Firma nimmt sozusagen 200000 Arbeitsstunden
mit. Die Mitarbeiter können leider nicht mitkommen. Die Einwohner des Oberlandes
teilen die verbleibenden 800000 Arbeitsstunden neu auf. Jetzt müssen die
Einwohner nur noch 4 Stunden pro Tag arbeiten. Anders wäre es, wenn eine
ausländische Firma aufgrund der hervorragenden weichen und harten Standortfaktoren
in Oberland ihren Standort in Oberland wählen würde. Diese Firma würde 200000
Arbeitsstunden mitbringen. Bezogen auf die Anfangssituation, würde das Arbeitsvolumen
nun 1.200000 Millionen Stunden betragen. Die 200000 Einwohner des Landes müssten dann 6
Stunden pro Tag arbeiten.
In
einem anderen Fall hat ein Unternehmer ein neues Verfahren entwickelt, er hat
den Produktionsvorgang rationalisiert. Dadurch fallen 100000 Arbeitsstunden
weg. Die 200000 Einwohner müssen sich nun 900000 Arbeitsstunden teilen. Jeder
Einwohner arbeitet nun 4,5 Stunden pro Tag.
Durch
die Erfindung und Produktion eines neuen Produktes kommen hingegen 300000
Arbeitsstunden hinzu. Das Arbeitsvolumen beträgt nun 1.300000 Millionen
Stunden. Die 200000 Arbeitskräfte leisten nun 6,5 Stunden täglich.
Das
Arbeitsvolumen (die gesamte Arbeitsmenge) einer Volkswirtschaft steht also in
einem
engen
Zusammenhang zu den Arbeitsplätzen.
Ebenso
deutlich sind die Zusammenhänge auch bei dem Arbeitszeitangebot und dem
Arbeitskräfteangebot. In dem o.g. ersten Beispiel hat eine Firma 200000 Arbeitsstunden ins
Ausland verlagert. Die Arbeitskräfte des Oberlandes müssen dann nur noch 4
Stunden täglich arbeiten, vorausgesetzt sie teilen Arbeitszeit und das
Einkommen. Sie arbeiten 20% weniger und verdienen 20% weniger. Insgesamt sind
die Bürger des Oberlandes ärmer geworden.
Das
Einkommen von 200000 Arbeitsstunden entsteht nun im Ausland. Sind die Einwohner
des Oberlandes in dieser Situation nicht bereit zu teilen, dann könnten 160 000
Menschen immer noch 5 Stunden pro Tag arbeiten
(160
000 x 5 = 800 000 Arbeitsstunden), aber 40000 Menschen wären dann arbeitslos. Das
Einkommen der Einwohner müsste trotzdem geteilt werden, um die 40000
Arbeitslosen zu finanzieren.
Im
neuen Jahr kommen 10000 junge oberländische
Arbeitskräfte hinzu und 10000 Ausländer möchten ebenfalls gerne in Oberland
arbeiten. Dadurch würde die Arbeitskräfteanzahl bezogen auf das erste Beispiel
auf 220000 ansteigen. Die tägliche Arbeitszeit würde nun 4,545 Stunden betragen
(1 Million Arbeitsstunden dividiert durch 220000 Arbeitskräfte).
Das
Arbeitszeitangebot und das Arbeitskräfteangebot kann durch verschiedene
Maßnahmen, wie Schulbesuch, Frühverrentung, Zuwanderungsquote, Ferienzeiten, mehr
Unternehmertum, tägliche Arbeitszeiten u.a. sehr wohl verändert werden (s.o.).
Mittwoch, 5. Dezember 2012
Europäisierung und Globalisierung und Arbeitsmarkt
Europäisierung
und Globalisierung
Die
Grenzen eines Staates sind durchlässig: Tiere Krankheiten, Wasser, Luft,
Informationen, Produkte und Dienstleistungen, Wissen, Kapital, Personen,
Kriminalität und anderes passieren tagtäglich die Landesgrenzen. Ein positiver
Austausch mit anderen Nationen ist auch erwünscht. Jeder Politiker ist jedoch
auch verpflichtet, zunächst einmal den Nutzen des eigenen Volkes zu mehren. Mit
anderen Worten, er ist verpflichtet, die Arbeitsplätze und den Wohlstand des
eigenen Volkes zu erhalten. Dies geht nur, wenn er auch Instrumente (Gesetze)
hat, mit denen er die Wirtschaft steuern kann.
Stellen Sie sich vor, ein
Autofahrer würde sein Lenkrad wegwerfen und möchte trotzdem ein Ziel erreichen,
dies funktioniert einfach nicht.
Genau
das haben wir getan, als wir die sogenannten „Europäischen Freiheiten“ eingeführt
haben. Freier Verkehr von Produkten und Dienstleistungen, freier Personenverkehr,
freier Kapitalverkehr. Dadurch entstand eine Liberalisierung der Märkte und die
Politik setzte ihr ganzes Vertrauen auf die Märkte
Genau an dieser Stelle hat die
Wirtschaftspolitik eine Vielzahl von Steuerungsmöglichkeiten aus der Hand
gegeben und die Quittung bekommen:
Im
Jahr 2008 durch den Jahrhundertkollaps des Finanzsystems und die Krise ist noch
nicht vorbei. Wie Sie wissen, werden die Rettungsschirme immer höher und weiter
ausgedehnt. Die Quittung haben wir auch durch eine Vielzahl von prekären Arbeitsverhältnissen
und durch die Rekordverschuldung von 2 Billionen Euro. Bereits 1990 hatten wir
in unserem Land eine Arbeitslosigkeit, die bei ca. 2 Millionen Personen lag.
Trotzdem sind seit 1990 Hunderttausende Ausländer zugewandert13 (s.o.).
Wie ich meine, eine völlig unverantwortliche Politik. Die Arbeitslosenzahlen
sind deshalb seit 1990 hoch geblieben. Für Willy Brandt war es 1973 noch
selbstverständlich, einen Anwerbe Stopp zu verfügen und zunächst an die eigenen
Leute zu denken. Niemand käme auf die Idee, Willy Brandt zu unterstellen, er
sei ausländerfeindlich gewesen. Es
hat eher etwas mit verantwortungsvollem Verhalten gegenüber dem eigenen Volk zu
tun.
Es
ist doch richtig, auch die subjektiven Gefühle und Ängste unserer eigenen Mitbürger
ernst zu nehmen, also nicht nur die Gefühle und Ängste der ausländischen Mitbürger;
die natürlich auch, aber eben auch unsere eigenen. Ich vertrete zudem die
Auffassung, dass eine multikulturelle Gesellschaft eine kommunikationslose, zumindest
eine kommunikationsbehinderte Gesellschaft ist, weil selten jemand in der Lage
ist, zwei Sprachen perfekt zu sprechen. Wenn wir als deutsches Volk Ausländer
integrieren14 wollen, die lange in unserem Land leben und gerne
deutsche Staatsbürger sein wollen, dann ist der Arbeitsmarkt aus meiner Sicht schon
ein zentrales Kriterium.
Als
Gäste, die unser Land besuchen wollen, sind ausländische Mitbürger natürlich jederzeit
herzlich willkommen. Die Fußball WM 2006 war wirklich ein gemeinsames und
schönes Fest und wir als Deutsche waren gute Gastgeber.
Es
ist meine feste Überzeugung, dass eine europäische Wirtschaftspolitik in der
bisherigen Form der falsche Weg ist und wir die o.g. Freiheiten wieder
zurückfahren müssen. Sie haben sich als falsch erwiesen. Und noch etwas, es hat
genügend verantwortungsvolle Wirtschaftspolitiker gegeben, die von Anfang an
vor solchen Fehlentwicklungen gewarnt haben15.
Die
Schweiz und Norwegen sind wirtschaftlich sehr stark, obwohl sie sich nicht an
dem Euro beteiligen. Die Schweizer und Norweger sind trotzdem eine offene
Gesellschaft und nicht ausländerfeindlich. Lokales und nationales Handeln schafft Transparenz und
stärkt die Verantwortung. Weltweites und internationales Handeln erschwert
Transparenz und führt zu Verantwortungslosigkeit.
Für
uns gilt dies auch: Unsere Hauptverantwortung liegt in Deutschland, unsere
Mitverantwortung in Europa und der Welt – aber
nicht umgekehrt.
Ein
ständiges Überangebot an Arbeitskräften führt vor allem zu sinkenden Löhnen und zu einer starken
Position der Arbeitgeber. In manchen Ruhrgebietsstädten entsprechen die
Arbeitslosenzahlen fast den Ausländerzahlen. Dafür darf man unseren
ausländischen Mitbürgern keinen Vorwurf machen, aber verantwortungslosen Politikern
schon.
Warum
behaupten Arbeitgeber, dass sie Fachkräfte aus dem Ausland benötigen? Ist es
nicht in Wirklichkeit so, dass vorwiegend Ausländer mit geringer Bildung und
schlechten Deutschkenntnissen in unseren Betrieben beschäftigt werden?
Auch
andere Völker sind verpflichtet, ihren Bürgern gute und faire
Arbeitsverhältnisse anzubieten. Türken, Spanier und alle anderen. Darüber
müssen wir auch einmal reden. Sogar viele Deutsche wandern mittlerweile aus,
weil sie mehr Zukunft und Einkommen im Ausland erwarten. Es ist jedoch schön, Bürger eines
Landes zu sein und Kultur und Sprache zu kennen.
Von
Politikern wird gerne die Auffassung vertreten, dass die Globalisierung wie
eine Naturgewalt über uns gekommen sei. Es stimmt schon, dass wir durch die sozialen
Netzwerke, durch Telekommunikation und durch moderne Verkehrsmittel besser vernetzt
werden, aber die europäischen Freiheiten wurden von Politikern gestaltet.
Auf
internationaler Ebene wurden der Handel mit Agrarerzeugnissen, mit Textilien
und Bekleidung sowie große Bereiche des Dienstleistungshandels liberalisiert.
Insbesondere wurde auch der Kapitalverkehr liberalisiert. Hätten wir nur auf
James Tobin gehört, ein Wirtschaftsnobelpreisträger, der bereits in den 70er
Jahren einen Steuersatz von einem Prozent auf alle Devisenmarkttransaktionen
vorgeschlagen hat, um so Kapitalströme zu lenken und Spekulationen zu
verhindern.
Es
ist auch eine Schande, dass in den letzten Jahren so viel Produktion ins
Ausland verlagert wurde. Es wurden auch Gesetze geschaffen, die es erleichtern,
Eigentum an deutschen Firmen zu erwerben (Stichwort: Heuschrecken).
Heuschrecken sind solche Investoren, die andere Firmen aufkaufen, die gesunden
und gewinnbringenden Anteile „herausschneiden“ und den Rest der Firma
plattmachen.
Unser
Verantwortungsbereich bleibt Deutschland. Viele Hauseigentümer sind ja auch
froh, dass sie einen Gartenzaun haben und haben trotzdem gute Beziehungen zu
ihren Nachbarn. Gut nachbarschaftliche Beziehungen führen zu Frieden, Freiheit
und Wohlstand.
Was
mich an öffentlichen Diskussionen immer wieder wundert, ist der Umgang mit dem
Thema Rassismus. Die Evolutionstheorie z.B. war von Anfang an rassistisch. Sie
lehrt, dass sich Menschen von niederen Lebewesen hin zu höheren Lebewesen entwickelt
haben: Von niederen Rassen hin zu höheren Rassen. Vom Affen zum Menschen. Dass Mongolen und Afrikaner auf einer
niedrigeren Entwicklungsstufe stehen, als Europäer. Wenn Europa etwas gegen
Rassismus tun möchte, dann soll es sich endlich mit dieser unsinnigen
rassistischen Theorie auseinandersetzen. Leider wird diese Theorie aber an
allen europäischen Schulen gelehrt. Als Christ glaube ich, dass Gott alle
Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen hat und jedes Tier nach seiner Art16.
Ich bin jedenfalls kein Verwandter von Küchenschaben.
Zurück
zur Wirtschaftspolitik. Die unkontrollierte Öffnung unserer Volkswirtschaft hat
Verwüstungen und irreparable Schäden hinterlassen.
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