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Dienstag, 25. September 2012

Ein hartnäckiges Problem


Es gibt eine Reihe von Gründen, warum die Arbeitslosenzahlen in Deutschland im Laufe der letzten Jahre immer zwischen 3-5 Millionen Menschen gelegen haben:

Ein erster Grund ist der, dass es immer noch viele Personen gibt, die das Problem der Arbeitslosigkeit einfach leugnen. Das Argument dieser Personen ist, es gibt genügend Arbeit, die Arbeitslosen wollen nur nicht arbeiten. Leider gehören da manchmal auch führende Politiker dazu. Es ist jedoch eine Tatsache, dass wir ein Problem nicht dadurch lösen, indem wir es verschweigen, verdrängen oder bagatellisieren.

Ein kleines Beispiel mag das o.g. Dilemma etwas verdeutlichen. Nehmen wir an, Pascal, ein Bauarbeiter, habe den ganzen Tag auf dem Bau gearbeitet. Nach getaner Arbeit hält er es aber nicht für erforderlich  sich zu waschen. Seine Frau Berta macht ihn darauf aufmerksam, dass er nach Schweiß riecht, und bittet ihn höflich darum, ein Bad zu nehmen, nicht ohne Hintergedanken für die späten Abendstunden. Pascal wird sein Problem nur lösen, und in den Genuss von besonderen irdischen Freuden kommen, wenn er sich wäscht und einen Deodorant Stift benutzt und ein frisches Hemd anzieht. Pascal wird sein Problem aber nie lösen, wenn er nicht erkennt, dass er etwas tun muss. Problemerkenntnis muss der Problemlösung also immer vorausgehen.
In dem o.g. Beispiel würden wir falsche Strategien sofort erkennen. Berta könnte Pascal verschweigen, dass er nach Schweiß riecht. Pascal hat dann nicht die Chance durch die Rückmeldung von Berta seinen blinden Fleck zu erkennen.

Berta könnte auch unrichtige Behauptungen aufstellen. Z.B. könnte sie Pascal raten, noch zwei Tage abzuwarten, damit sich das Problem von alleine löst. Pascal könnte sein Problem auch mit Deodorant verdrängen, aber das Grundproblem wäre damit nicht gelöst. Berta könnte das Problem von Pascal auch bagatellisieren, aber insgeheim würde sie den Geruch nicht aushalten. Leider packen wir mit solchen fehlerhaften Strategien auch das Problem Arbeitslosigkeit an.

Wichtig ist also, dass alle gesellschaftlichen Gruppen zunächst einmal erkennen, dass die Arbeitslosigkeit ein wirkliches Problem ist. Vor allem die Ehepartner von Arbeitslosen kann man nur bitten, keinen falschen Druck zu machen. Motivieren, helfen und ermuntern ist hingegen richtig.

Ein zweiter Grund ist der, dass die Arbeitslosen nicht organisiert sind. Es ist unstrittig, dass derjenige, der nicht organisiert ist, seine Interessen auch nicht vertreten und durchsetzen kann.

Ein dritter Grund ist der, dass die Tarifparteien, die Arbeitgeber und Gewerkschaften, vorwiegend die Interessen ihrer eigenen Klientel vertreten. Es werden also vorwiegend die Interessen der Arbeitsplatzbesitzenden vertreten. An die Arbeitslosen wird zwar auch ein bisschen gedacht, aber zu wenig.

Ein vierter Grund ist der, dass es manchmal auch ein unternehmerfeindliches Denken gibt. Wir dürfen uns dann nicht wundern, wenn wir irgendwann niemanden mehr haben, der den Karren zieht.

Fortsetzung folgt

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