Vorwort
Sechs
Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun1.
Wenn
normalerweise mehrere Tage in der Woche mit Arbeit ausgefüllt sein sollen, dann
ist doch klar, dass Sinn verloren geht, wenn Menschen keine Arbeit mehr haben.
Menschen ohne Arbeit haben ein Problem. Sie verlieren nicht nur ihr Einkommen,
sondern auch einen wichtigen Sinn in ihrem Leben. Das kann insolvente
Unternehmer genauso treffen wie Arbeitnehmer und Angestellte. Ein sehr
aktuelles Beispiel sind die Schleckerfilialen. Eine Drogeriekette entlässt
wegen Insolvenz mehr als 10000 Mitarbeiter. Ein anderes Beispiel ist
Neckermann. Von 2500 Stellen sollen 1380 wegfallen2.
Arbeitslosigkeit
zerstört Menschen und macht sie zu Bittstellern des Staates. Ihr Glaube und
ihre Hoffnung an das Leben sind nach 50 erfolglosen Bewerbungen nachhaltig
beeinträchtigt - besonders bei
Jugendlichen. Nur die Stärksten machen dann noch weiter, irgendwie, aber
ebenfalls beschädigt in ihrem Selbstbewusstsein und in ihrer Seele. Hinfallen
ist zwar keine Schande, aber manchmal ist es aufgrund der vorliegenden
Strukturen schwierig, wieder aufzustehen. Wir leben eben nicht mehr alleine im
Urwald, wo wir nur losgehen müssen um eine Jagdbeute zu machen oder Früchte
einzusammeln.
Arbeit
und Einkommen sind Menschenrechte und gehören zur menschlichen Würde dazu. Ein
Mensch ohne Arbeit und Einkommen ist existenziell bedroht. Genau diese
lebensbedrohliche Situation können Nichtbetroffene in der Regel nicht
nachvollziehen. Ein Arbeitsloser weiß eben nicht genau, wie die Sache ausgeht.
Deshalb sind alle Beteiligten in
dieser Situation extrem gefordert: Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Staat, Städte und
Regionen u.a.
„Deutschland
rockt sich“ neu richtet sich an jeden Bürger unseres Landes: An Arbeiter und
Angestellte, an Kommunal- und Regionalpolitiker, an Arbeitslose und deren
Initiativgruppen, an Arbeitgeber und
Gewerkschaften, an Wirtschaftsförderer und Arbeitsagenturmitarbeiter, aber auch
Mitglieder der Attac Bewegung und der Occupy Bewegung und der Piraten sollten
hier einmal reingeschaut haben. Für jede
Anregung und jede konstruktive Kritik bin ich dankbar. Besonders würde ich mich
über Berichte von arbeitslosen Mitbürgern und gescheiterten Unternehmern
freuen.
Berichten
Sie mir bitte über Ihre Wut, Ihre Trauer, Ihre Hilflosigkeit, Ihre
Verzweiflung, Ihre Privatinsolvenz, Ihre finanzielle Situation, Ihre
Hoffnungen, Ihre Bewerbungen, Ihre Anstrengungen, Ihre Erlebnisse mit Behörden
und Ihren Mitmenschen. Freuen würde ich mich auch über Berichte von Personen,
die nach Zeiten der Arbeitslosigkeit wieder in die Berufswelt zurückgefunden
haben. Solche Beispiele können auch anderen Mitbürgern Mut machen.
Ich
hingegen möchte Ihnen zeigen, mit welchen Instrumenten wir einen dauerhaften
und hohen Beschäftigungsstand erreichen können und wie wir bei der Erreichung
dieses Zieles noch viel besser werden können. Gemeinsam werden wir dieses Ziel
erreichen.
Es gilt: Je schneller wir lernen,
umso besser für uns selbst.
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